Partnervermittlung für Senioren

 

Partnervermittlung für Senioren

Im Herbst des Lebens zweiten Frühling erleben

 

Von unserem Redaktionsmitglied Julia Stempfle

Münster (gl). Nein ein Amor ist er nicht. Dennoch hat Martin Schürmann – wie der Gott der Liebe – ein sicheres Händchen für einsame Menschen, die einen neuen Partner suchen. Der 56-Jährige beschert seit mehr als 15 Jahren Senioren aus der Region oftmals einen zweiten Frühling. Er ist Partnervermittler für die Generation 50 plus.

 

In seinem Beruf geht es um Menschenkenntnis und Fingerspitzengefühl, sagt Martin Schürmann. Darum, sich einzufühlen in die Kunden, um herauszufinden, was diese von einem künftigen Partner erwarten. „Menschen im reifen Alter wissen ganz genau, was sie wollen. Sie stehen mit beiden Beinen fest im Leben und haben ihre Erfahrung in früheren Beziehungen gemacht“, sagt der Münsteraner. Oft sind seine Kunden noch berufstätig und haben weder Zeit noch Lust, nach der Arbeit auf die Pirsch zu gehen. „Das ist den meisten zu anstrengend und oftmals auch frustrierend“, sagt der Partnervermittler.

Zweiter Frühling

Warum er sich gerade auf die Generation 50 plus spezialisiert hat, liegt für Schürmann auf der Hand: „Bei dieser Generation weiß ich genau, wen ich vor mir habe.“ Für diese Altersgruppe werde es, je älter sie wird, immer schwerer, einen Partner auf eigene Faust zu finden. „Der Freundeskreis wird zwangsläufig kleiner, am Arbeitsplatz kennt man die Kollegen schon seit Jahren. Das ist eine schwierige Situation, um jemanden neues kennen zu lernen“, fasst er die Problematik zusammen.

 

Zwischen 50 und 80 Jahre alt sind die Menschen, die sich an Martin Schürmann wenden. Viele sind verwitwet oder geschieden, aber keiner von ihnen will allein bleiben. Manchmal melden sich die Kinder der Senioren bei der Partnervermittlung. Die hoffen darauf, dass ihre Mutter oder ihr Vater die Freizeit nicht mehr allein verbringen muss. Doch das passiert nicht ohne das Wissen der Eltern. Die haben hin und wieder Hemmungen, den Kontakt zu Schürmann aufzunehmen. Ist der erst einmal hergestellt, werden die Erwartungen der Kunden besprochen – Teilweise in Gegenwart der Kinder. Es ist für ihn eine Selbstverständlichkeit, jeden seiner Kunden persönlich zu kennen. In einem Gespräch, welches normalerweise bei den Interessenten zuhause stattfindet, wird ihm anvertraut, welche Ansprüche an einen Partner gestellt werden, wie er sein, und auch wie er besser nicht sein sollte. Besonders Frauen haben ein klares Bild von einem Partner: „Männer sagen, wer sie sind, Frauen was sie wollen“, sagt der Vermittler.

 

Daten von 200 Personen im Kopf

Rund 200 Personen umfasst die Kartei des Partnervermittlers aus Münster, und deren Daten hat er alle im Kopf. Je nach Altersgruppe unterschieden sich die Vorstellungen: „Die 60- bis 70-Jährigen wünschen sich einen Partner, mit dem Sie wandern oder auf Reisen gehen können. Wer noch fit ist, sucht jemanden, mit dem er seine Freizeit gestalten kann“, erklärt Martin Schürmann. Ältere Kunden legen dagegen mehr Wert auf Kommunikation. „Die suchen Gesellschaft, einen Partner zum Reden. Der sie im Altersheim besucht und mit ihnen Kaffee trinkt. Das wäre für einen 60-Jährigen zu langweilig. Der will noch etwas erleben“, sagt der Partnervermittler.

 

Bevor er auf die Suche geht, informiert er sich über das Umfeld des Kunden. Schließlich hat sich seine Partnervermittlung die Zielgruppe „reifere Menschen mit Niveau“ auf die Fahnen geschrieben. Im Vergleich zu Partnerbörsen im Internet, die mit einer Vielzahl an Singles werben, setzt Martin Schürmann auf Qualität statt Quantität: „Höchstens fünf Kandidaten sucht er für einen Kunden aus. „Vermittelt wird bis zum Erfolg“, sagt der 56-Jährige. Die Chancen auf einen Partner stehen gut: Der münstersche Amor hat nach eigenen Angaben eine sehr gute Trefferquote.

 

Artikel „Im Herbst des Lebens zweiten Frühling erleben“ – Die Glocke

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